Halbgötter in Schwarz: Der Nobelpreis für eine Austreibung des Teufels mit dem Satan
«Devant la glace de ma cabine, à la douche, quel émaciement! Le drôle de petit vieux que je suis tout à coup devenu. La douche. Voisins de cabine: petit Espagnol, général russe. Maigreurs, regards fiévreux, épaules étriquées. Dans ma carcasse creusée, vidée par l’anémie, la douleur retentit comme la voix dans un logis sans meubles ni tentures. La suspension. Appareil de Seyre. Le Russe qu’on pend assis. Je reste jusqu’à quatre minutes en l’air, dont deux soutenu seulement par la mâchoire. Douleur aux dents. Puis, en descendant, quand on me détache, horrible malaise dans la région dorsale et dans la nuque, comme si toute ma moelle se fondait. Treize suspensions. Puis crachements de sang. Tout fuit.»
Welches Naturmuseum braucht Zürich? Eine Inspiration aus Amazonien
Die Universität Zürich will der Bevölkerung für 30 Millionen Franken ein neues Naturmuseum schenken. Bis ins Jahr 2021 soll dieses unter Federführung des Delegierten der Universitätsleitung für Museen und Sammlungen Professor Felix R. Althaus entwickelt und am Standort des Zoologischen Museums realisiert werden. Kernstück der zukünftigen Institution wird eine Dauerausstellung zum breiten Themenkreis Evolution und Biodiversität. Wie man ein bestehendes naturkundliches Museum erfolgreich auf Vordermann bringt? Ein vor hundert Jahren gestorbener Schweizer Naturforscher hätte da vielleicht einige Tipps.
Der Krieg der Lichenologen: Ein Streit über Wesen, die heimlich heiraten
Es mag wie eine Frage aus einer Quiz-Show klingen: Womit beschäftigen sich Lichenologen? Doch der Anlass zu diesem «Einblicke»-Beitrag liegt weit zurück in der Vergangenheit. Heuer jährt sich nämlich zum 150-sten Mal der Ausbruch einer denkwürdigen Gelehrtenfehde, und es bietet sich dadurch en passant die willkommene Gelegenheit, eines bedeutenden Lichenologen zu gedenken—eines Bauernsohns aus der Ostschweiz, der sich einen Doktorhut in Zürich verdiente, bevor er dann einen langjährigen Streit auslöste zur Frage «Was sind denn nun eigentlich Lichen überhaupt?»
Unser Mann auf Java: Das kurze unglückliche Leben des Zürcher Naturforschers Heinrich Zollinger
Vor 200 Jahren – wir schreiben das Jahr 1816, das unheilbringende Jahr ohne Sommer – war Heinrich Zollinger noch nicht geboren. Aber 1847 wird er als erster versuchen, den gefürchteten Vulkan Tambora zu bezwingen, der mit der verheerendsten historischen Vulkaneruption auf Erden dieses Klimaphänomen und die folgenden Hungersnöte verursacht hatte.
Zürichs erster Whistleblower? Wie der Glaube an Zahlen einen Pfarrer ins Verderben führte
Querkopf. Patriot. Zahlenjongleur. Aufklärer. Hochverräter. Dies sind nur einige der Attribute von Johann Heinrich Waser, einer überraschend aktuellen Figur des 18. Jahrhunderts in der Stadt Zürich. Statistiker haben ja heute gemeinhin nicht den Ruf ein besonders aufregendes Metier auszuüben. Der Fall Waser straft dieses Vorurteil Lügen.
Im Schatten Dufours: Ein Zürcher Topograf revolutioniert die Kartografie
Vor 150 Jahren wurde die Erstausgabe der berühmten Dufourkarte vollendet. Ein anderes kartografisches Jubiläum gerät darob leider etwas in den Hintergrund.
«In einer unendlichen Pracht umgibt uns die Welt»: Anschauungsmaterialien eines Zürcher Professors
Das Leben heutiger Hochschullehrer ist bestimmt durch vielgestaltige Zwänge: Von Fakultäts- und Institutssitzungen über das Schreiben von Drittmittelanträgen bis zu Rankings und Vergleichen mit der internationalen Konkurrenz. Vielleicht war früher nicht alles besser, aber trotzdem mag es erstaunen, wie Albert Heim vor über hundert Jahren seine vielseitigen Interessen und Begabungen scheinbar spielend unter einen Hut brachte.
Wildpflanzen sammeln in Zürich: Vom Steckenpferd zur Citizen Science
Früher hatte man ein Steckenpferd, heute nimmt man an einem Crowdsourcing-Projekt teil. Früher war man Amateur, heute ist man Citizen Scientist. Gerade in der «Scientia Amabilis» – der Botanik – gab es schon immer viele Liebhaber, die sich über Jahre hinweg einen enormen Wissensfundus aneigneten und oft auch selbst Pflanzenbelege sammelten, sei es zu einer speziellen Gruppe oder in einem ausgesuchten Gebiet.
Kleine Refugien in der Zürcher Agglomerationslandschaft: Lohnt sich ihr Schutz?
Der Umweltbericht 2014 des Kantons Zürich spricht eine klare Sprache: Die Biodiversität in Zürich nimmt weiterhin ab und wird banaler, sprich zunehmend von weitverbreiteten und häufigen «Allerweltsarten» dominiert. Auf Kosten von spezialisierten Arten, wie etwa vielen Bewohnern von Sümpfen und Mooren, nehmen also die Generalisten überhand. Im Jahr nach dem stolzen 100-jährigen Jubiläum unseres Nationalparks in den Alpen soll an dieser Stelle ein Blick auf ein sehr viel kleineres (und darum für die Schweiz auch repräsentativeres) Schutzgebiet und seine Probleme geworfen werden.
Irrungen und Wirrungen: Die vermeintliche Entdeckung eines unbekannten Insektes am Greifensee
Bedeutende Entdeckung oder bloss Korrektur eines Buchhaltungsfehlers? Eine Pressemitteilung aus Bern sorgte neulich für Aufsehen: Vier Schweizer Insektenforscher haben in einem Sumpfgebiet am Greifensee eine für die Wissenschaft neue Wespenart entdeckt, die nun den Namen Schweizer Wespe (Polistes helveticus) erhalten hat. Das Besondere an der Geschichte: Die Schweizer Wespe gibt es hierzulande schon lange und wurde auch schon oft gesichtet – nur hat man sie fälschlicherweise für eine sehr ähnliche Art aus dem Mittelmeergebiet gehalten. Erst als die südliche Verwandte – möglicherweise aufgrund der klimatischen Veränderungen – im Norden auftauchte, wurde die Verwechslung offensichtlich.